Historische Volks- und Stadtbäder in Deutschland und Frankreich. Wegbereiter einer europäischen Sozialpolitik

Historische Volks- und Stadtbäder in Deutschland und Frankreich. Wegbereiter einer europäischen Sozialpolitik

Veranstalter
Förderverein Zukunft Stadtbad Halle (Saale) e.V.
Veranstaltungsort
Technisches Halloren- und Salinemuseum
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.07.2015 - 09.10.2015
Von
Kathleen Hirschnitz

Ausstellungseröffnung
10. Juli 2015 // 19:00 Uhr

Ziel und Inhalt der Ausstellung

Historische Volks- und Stadtbäder sind nicht nur Kulturdenkmale von europäischem Wert, sondern oft auch aktive Sportstätten – häufig mit erheblichem Sanierungsstau. Nur wenige dieser Bäder sind komplett saniert und vollständig in Nutzung.
Das Ziel der Ausstellung ist es, eine Auswahl dieser bedeutsamen Einrichtungen in Deutschland und Frankreich vorzustellen und damit einen ersten Schritt in Richtung ihrer europäischen Vernetzung zu gehen.

Die europaweite Errichtung von Stadt- und Volksbädern seit dem Ende des 19. Jahrhunderts knüpft an die antike Tradition öffentlicher Bäder. Aber sie sind vor allem in dieser Zeit eine sozialpolitische Reaktion gegenüber den Folgen der frühen Industrialisierung und der damit verbundenen Verschmutzung der Umwelt. Sie standen bewusst allen Bevölkerungsgruppen offen und setzten neue Standards in der Sozialpolitik, der Volkshygiene und Volksgesundheit.
Als repräsentative Stätten für eine fast kultische Verehrung von Körper, Geist, Natur und Gesundheit wurden sie in ihrer Vielfältigkeit so prägend für die europäische Kultur, dass sie noch aus heutiger Sicht als Vorboten der modernen Wellnesskultur gewürdigt werden können.
In diesem Kontext präsentiert die Ausstellung einige historische Stadt- und Volksbäder in Deutschland und Frankreich. Sie informiert über Probleme ihrer Erhaltung und Betreibung und stellt zugleich moderne Nutzungs- und Sanierungsaspekte dieser bedeutsamen Kulturdenkmale vor.

Protagonisten der Ausstellung sind die historischen Bäder in Halle (Saale) und Strasbourg. Zudem werden u.a. die Volks- und Stadtbäder in Zwickau, Nordhausen, Gotha, Darmstadt und Mulhouse vorgestellt.

Die Protagonisten

Das Stadtbad in Halle (1916) ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt und bis heute eine wichtige Sportstätte nicht nur für die Hallenser. Dennoch hat sich über die Jahre ein Investitionsstau gebildet – bereits mehrmals drohte die Schließung. Nach den notwendigsten Arbeiten an der 2012 geschlossenen Frauenhalle konnte diese im Oktober 2014 wieder eröffnet werden. Um die Zukunft des Bades dauerhaft zu sichern, bedarf es in den nächsten Jahren aber noch erheblichen Engagements.

Das Stadtbad in Strasbourg (1908) ist, abgesehen von kleinen Änderungen, vollständig im Originalzustand erhalten. Daher ergibt sich ein beträchtlicher Renovierungsbedarf, welchen die Stadtverwaltung durch eine teilweise Privatisierung zu beheben hofft. Dafür wurde die Eigentümerschaft einer der Stadt gehörenden aber nach privatwirtschaftlichen Regeln funktionierenden Firma übertragen. Die Nutzer des Bades haben im April 2014 eine Petition gegen deren Umbaupläne gestartet.

Die Tragweite von Bäderschließungen in der Gegenwart ist kaum abzuschätzen. Der Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit von Kindern, die steigende Zahl der Nichtschwimmer und die hohe Anzahl von tödlichen Badeunfällen werden noch zu wenig diskutiert. Zudem stehen die positiven wirtschaftlichen und generationsübergreifenden sozialen Wirkungen kommunaler Bäder zu wenig im Fokus.
Der Förderverein Zukunft Stadtbad Halle (Saale) e.V. hat sich die schrittweise Sanierung und Wiederbelebung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles in Zusammenarbeit mit allen zivilgesellschaftlichen Akteuren zum Ziel gesetzt. Als Leitbild dient ein wirtschaftlich tragfähiges, multifunktionales Sport-, Bewegungs- und Gesundheitszentrum für die Öffentlichkeit, für den Gesundheitssport, den Rehabilitationssport, für das Schulschwimmen sowie den öffentlichen Badebetrieb.

Kontakt
Kathleen Hirschnitz
Förderverein Zukunft Stadtbad Halle (Saale) e.V. // www.zukunftstadtbadhalle.de // mail@zukunftstadtbadhalle.de
Telefon: 0345-960 81 46

Programm

Kontakt

Kathleen Hirschnitz

Kleine Ulrichstraße 27

017621901434

kathleen.hirschnitz@zukunftstadtbadhalle.de

http://zukunftstadtbadhalle.de/aktuelle-projekte/ausstellung-historische-stadtbaeder/
Redaktion
Veröffentlicht am